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Aug. 14th, 2014 10:54 am .
Eine lange, aber feine Nase
Geruchssinn von Elefanten
Eine lange, aber feine Nase
NZZ, Dienstag, 22. Juli 2014, 19:00
Afrikanische Elefanten haben ihren Genen nach zu urteilen einen äusserst guten Geruchssinn. Laut einer Studie besitzen sie mehr als doppelt so viele Gene, die für Geruchsrezeptoren codieren, wie Hunde – und sogar fünf Mal so viele wie der Mensch. «Offensichtlich ist die Nase eines Elefanten nicht nur lang, sondern auch hochentwickelt», wird Yoshihito Niimura von der Universität Tokio in einer Mitteilung zur Studie zitiert.
Sein Forscherteam hatte die Gene für die Geruchswahrnehmung bei 13 Säugetieren untersucht. Neben Elefanten wurden unter anderem Ratten, Kühe, Pferde, Hunde, Mäuse und Primaten berücksichtigt. Mit fast 2000 Genen liege der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana) an der Spitze, heisst es in der Fachzeitschrift «Genome Research» . Dies deute darauf hin, dass die Tiere sehr differenziert und sensibel riechen könnten. Allerdings sei die Zahl der Gene allein noch kein sicherer Beweis für die tatsächlichen Riechfähigkeiten, schränken die Forscher ein.
Der Mensch rangiert auf der Skala der Riechfähigkeit in der Studie zusammen mit den Primaten ganz unten. Die Wissenschafter vermuten, dass der Geruchssinn bei ihm infolge verbesserter Sehfähigkeiten an Bedeutung verloren habe.
Über die Sinne von Elefanten finden Forscher immer wieder Erstaunliches heraus. In den «Biology Letters» berichteten Forscher im vergangenen Jahr, dass Asiatische Elefanten das Gebrüll verschiedener Raubkatzen zuverlässig voneinander unterscheiden können. Während sie sich bei aggressiven Tigerschreien still und leise aus dem Staub machen, reagieren sie auf Leopardengebrüll mit lautem Trompeten und Grummeln. Tiger können kleine Elefanten reissen, Leoparden sind keine Bedrohung.
Eine andere, in «Science» vorgestellte Studie ergab, dass Elefanten durch einen Luftstrom über die Stimmlippen – also ähnlich wie Menschen – Töne erzeugen. Mit extrem tiefen Lauten im Infraschallbereich, die für Menschen kaum oder nicht hörbar sind, können sie sich über Kilometer hinweg mit Artgenossen verständigen. Zuvor war auch vermutet worden, die Frequenzen könnten durch Muskelvibrationen erzeugt werden – ähnlich wie das Schnurren von Katzen.
Quelle.
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